Ein Hauch von Morgen liegt über dem Husumer Hafen, wo die Eisflächen wie zerbrochene Spiegel den ersten Gruß der Sonne einfangen.
Die Kälte des Winters hat die Nordsee hier erstarren lassen, und doch kündigt das Licht einen neuen Tag an. Zarte Rosa- und Goldtöne berühren die Fassaden der bunten Häuser, die wie eine leuchtende Galerie den Rand des Hafens säumen.
Die Eisschollen breiten sich aus, von Frost gezeichnet, schimmernd und gläsern. In ihnen spiegelt sich der Himmel, der noch die Tiefe der Nacht bewahrt und doch schon die Helligkeit des kommenden Tages verspricht. Die Schiffe, still und ruhig, scheinen in den frostigen Armen des Hafens eingefangen, während die aufgehende Sonne sie mit ihrem warmen Licht liebkost.
Die Kaimauer begrenzt das Meer, und das Eis erzählt von den Stunden, in denen Stille und Kälte den Ort beherrschten. Doch nun erfüllt ein leises Erwachen die Luft. Ein goldener Schein klettert die Masten der Boote hinauf, während der Horizont in sanftes Pastell getaucht wird. Die Ruhe des Morgens wird von der Gewissheit durchzogen, dass Leben bald zurückkehrt.
Ein Moment, der den Winter in all seiner Zartheit zeigt, eine Harmonie aus Licht und Eis.
Der Tag beginnt, und die Stadt, in ihrem frostigen Kleid, wartet auf die ersten Schritte, die die Stille durchbrechen.