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Die Kunst der Bildhängung

Teil 2

Die Horizontale Kantenhängung von Bildern

Horizontale Kantenhängung von Bildern von Seglern auf der Ostsee.

Einige Bilder in einer horizontalen Kantenhängung an einer weißen Wand.

Die horizontale Kantenhängung von Bildern ist eine beliebte Methode, Kunstwerke und Fotografien ansprechend und professionell zu präsentieren. Sie sorgt für eine harmonische Raumwirkung, da die Ausrichtung der Bilder an einer durchgehenden horizontalen Linie optisch Ruhe und Ordnung schafft.
Bei der Umsetzung dieser Hängung spielen nicht nur ästhetische Gesichtspunkte eine Rolle, sondern auch praktische Aspekte wie Betrachtungsabstand, Wandhöhe und der architektonische Kontext des Raumes.

 

Vorab einige kurze Tipps zur horizontalen Kantenhängung von Bildern

Horizontale Kantenhängung eignet sich besonders für:

  • Eine kleinere oder größere Sammlung von Bildern mit gleichen oder unterschiedlichen Formaten.
  • Bilder die farblich oder thematisch zusammenpassen.

 

Die Auswahl der passenden Bilder für eine horizontale Kantenhängung

Sammeln Sie Werke, die in Größe, Farbgebung oder thematisch zueinander passen.
Eine größere Sammlung mit einigen größeren Bildern oder vielen kleinen Bildern wirkt besser in großen Räumen, während eine kleine Sammlung bestehend aus kleineren Bildern sich gut für kleinere Räume eignet.

Was versteht man unter horizontaler Kantenhängung?

Bei der horizontalen Kantenhängung werden Bilder entlang einer gedachten Linie aufgehängt, die entweder an der Oberkante oder an der Unterkante der Bilder orientiert ist. Besonders häufig wird die Oberkante als Bezugspunkt gewählt, da dies die Bilder auf Augenhöhe des Betrachters ausrichtet. Diese Methode eignet sich sowohl für private Wohnräume als auch für öffentliche Ausstellungsräume, Ferienwohnungen, Büros und Praxen, da sie eine klare und geordnete Optik erzeugt.

Die richtige Höhe für die Hängung

Die Höhe, auf der Bilder aufgehängt werden, ist entscheidend für die Wahrnehmung. Eine häufig genutzte Faustregel lautet, dass der Mittelpunkt des Bildes auf Augenhöhe des durchschnittlichen Betrachters liegen sollte, etwa 150 cm über dem Boden. Bei der horizontalen Kantenhängung kann diese Regel jedoch flexibel gehandhabt werden, insbesondere wenn die Hängung sich an architektonischen Gegebenheiten orientiert.

In Räumen mit hohen Decken – wie Altbauwohnungen oder Galerien – sollte die Kantenhängung so gestaltet sein, dass sie den Raum nicht „zerschneidet“, sondern ihn optisch gliedert. Hier bietet sich beispielsweise eine Hängung in Höhe der oberen Drittellinie der Wand an. Bei niedrigeren Räumen kann es sinnvoll sein, die Hängung etwas tiefer anzusetzen, um eine harmonische Wirkung zu erzielen.

Der ideale Betrachtungsabstand

Der Betrachtungsabstand spielt auch eine zentrale Rolle bei der horizontalen Kantenhängung von Bildern. Er bestimmt, wie das Kunstwerk wahrgenommen wird und ob Details klar erkennbar sind. Ein Grundsatz besagt, dass der Abstand zwischen dem Betrachter und dem Bild etwa das 1,5- bis 2-fache der Bilddiagonale betragen sollte. Bei kleineren Bildern reicht ein geringerer Abstand, während großformatige Werke mehr Raum zur Entfaltung benötigen. Bei der Kantenhängung kann diese Regel lockerer angewandt werden, da es ja um eine Komposition von Werken geht und diese auch gesamt wirken. Somit kann ein größerer Betrachtungsabstand zu dem Bilder-Arrangement manchmal sinnvoller sein.

In Räumen mit begrenztem Platz, etwa schmalen Fluren, kann die horizontale Kantenhängung dabei helfen, eine klare Struktur zu schaffen, die den Raum optisch öffnet. In großzügigen Räumen hingegen sollte die Hängung an die Gesamtarchitektur angepasst werden, um die Bildwirkung optimal zur Geltung zu bringen.

Architektonische Aspekte – Raum und Wand als Gestaltungselemente

Die horizontale Kantenhängung interagiert stets mit dem architektonischen Kontext des Raumes. Wände sind nicht nur Träger der Kunstwerke, sondern auch gestalterische Elemente, die die Wirkung der Bilder beeinflussen.

In modernen Räumen mit klaren Linien und minimalistischer Einrichtung betont die horizontale Hängung die geometrische Strenge des Designs. Sie schafft eine Verbindung zwischen Möbeln, Wandflächen und Kunstwerken, die den Raum harmonisch wirken lässt. In klassischen Räumen mit Stuck oder Ornamenten kann eine gut platzierte Kantenhängung hingegen helfen, die historische Atmosphäre zu unterstreichen, ohne unruhig zu wirken.

Besondere Achtsamkeit ist bei unregelmäßigen Wandflächen geboten, etwa in Dachschrägen oder Räumen mit vielen Türen und Fenstern. Hier kann die horizontale Kantenhängung als visueller Ausgleich fungieren und dem Raum eine klare Struktur verleihen.

Ästhetik und Funktion im Einklang

Die horizontale Kantenhängung ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, Bilder ansprechend zu präsentieren. Sie vereint ästhetische Prinzipien mit praktischen Anforderungen und ermöglicht es, mehrere Kunstwerke harmonisch in den architektonischen Kontext einzufügen. Ob in einem Wohnzimmer oder in einem Büro – mit sorgfältiger Planung und Umsetzung lässt sich die optimale Wirkung erzielen, die den Raum aufwertet und die Betrachter begeistert.


Tipps zur optimalen horizontalen Kantenhängung von Bildern in Wohnräumen und Arbeitsräumen

Die optimale Betrachtungshöhe des bei einer horizontalen Kantenhängung von Bildern

Hier zählt der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Räumen. Messen Sie wenn möglich die Augenhöhe der meisten Betrachter im Raum und passen Sie die Hängung entsprechend an. In Räumen, in denen oft gesessen wird, wie Esszimmer oder Büros, kann die Höhe leicht abgesenkt werden. Bei öffentlichen Arbeitsräumen wie Wartezimmern, Büros, Arztpraxen ist die individuelle Messung meist nicht möglich, jedoch im privaten Bereich eines Wohnzimmers, einer Küche oder eines Bades oder Schlafzimmers ist es in der Regel möglich, die gewünschte und optimale Höhe zur horizontalen Kantenhängung einer Bildersammlung zu ermitteln.

Der beste Betrachtungsabstand zu einer horizontalen Kantenhängung von Bildern

Wichtig ist hier der Umfang der Bildersammlung. Stellen Sie sicher, dass genügend Platz vorhanden ist, um die Gesamtkomposition und auch die Einzelbilder der Sammlung aus einer angenehmen Distanz zu betrachten. Zu viele größere Bilder ohne genügend Betrachtungsabstand vor dem Arrangement können einen Raum „erdrücken“ und ihn kleiner wirken lassen.

Sauberes Arbeiten und die technische Präzision bei der Messung

Nutzen Sie eine Wasserwaage und ein Maßband, um sicherzustellen, dass die benötigte Kantenlinie gerade ist. Dies trägt zur optimalen Wirkung der horizontalen Kantenhängung bei. Nutzen Sie zur Markierung der Linie Malerkrepp, dies lässt sich in der Regel gut wieder ablösen, ohne die Wand zu beschädigen (vorher testen!).
Zur Befestigung der Bilder an der Wand nutzen Sie geeignete Nägel oder Schrauben, die die Gewichte der Werke sicher tragen können. Für schwere Bilder, insbesondere mit Verglasung, empfiehlt sich immer die Verwendung von passenden Dübeln.