EDITION | PARADIES – Reduktion als Befreiung

Wo Schärfe leitet und Unschärfe befreit, entsteht ein Raum für Stille – ein Hauch vom Paradies

Was geschieht, wenn wir den Blick verengen, statt ihn zu weiten? Wenn nicht alles gleichzeitig sichtbar sein muss – sondern das Wesentliche hervortreten darf?

In diesen Bildern bleibt eine klare Fokusebene bestehen – fast überdeutlich. Sie dient nicht der Erklärung, sondern der Sammlung. Sie zieht die Aufmerksamkeit an, und gibt sie – manchmal fast rhythmisch – in die Unschärfe ab. 

Alles andere verliert sich: Linien verschwimmen, Horizonte lösen sich auf, Details verflachen im Licht.
 So entsteht eine visuelle Stille, die nicht leer ist, sondern offen.

In diesem Projekt nutze ich gezielt digitale Verfremdung als künstlerisches Mittel. Schärfe und Unschärfe sind in diesen Arbeiten kein Widerspruch, sondern ein bewusstes Spannungsfeld.
Die klare Schärfenebene dient als Tor – zur Wahrnehmung, zur Entkopplung vom Objekt, zur Freiheit des Blicks.

Diese Bilder sind eine Einladung, in Stimmungen zu verweilen – nicht, um etwas zu erkennen, sondern um sich zu erinnern: an Licht, Ruhe, Weite.


Gedruckt auf strukturarmer Leinwand oder edlem Barytpapier, entfalten diese Werke ihre Wirkung in der Zurückhaltung. Nicht als Reiz, sondern als Resonanz.

Diese Filterkombination bietet keine Ergebnisse

Mein Hintergrund zu dieser Interpretation vom Paradies

Ich habe diese Serie begonnen, weil ich etwas gesucht habe, das mir selbst immer wieder fehlt: Ruhe. Konzentration. Klarheit.

In einer Zeit, in der alles gleichzeitig sichtbar, verfügbar und erklärbar ist, wollte ich Bilder schaffen, die nicht schreien – sondern still sprechen. Bilder, die nicht überfordern, sondern loslassen.

Die Serie Paradies ist ein Versuch, diesen Aspekt erfahrbar zu machen: eine Welt, in der große Bereiche zurücktreten – und Klarheit und Unschärfe als Tor in eine andere Wahrnehmung führen.


Die digitale Verfremdung der Umgebung ist dabei nicht nur Effekt, sondern Entscheidung. Sie entkoppelt das Bild vom bloßen Abbild. Sie schafft Raum – für Licht, für Weite, für das, was zwischen den Dingen liegt.

Mich interessiert an diesen Arbeiten nicht nur das Motiv, sondern vorallem die Wirkung.

Wie wirkt Klarheit, wenn sie aus der Reduktion entsteht?
 Wie verändert sich ein banales Objekt, wenn die Welt drumherum zur Fläche wird?
 Und was geschieht im Betrachter, wenn Schärfe zur Einladung wird – nicht zum Erkennen, sondern zum Verweilen?

Ich glaube, dass gerade in dieser Vereinfachung eine tiefe Komplexität liegt.
 Paradies ist kein Ort, kein Naturzustand, keine Sehnsucht im Postkartenformat.
Es ist ein Moment. Ein Gedanke. Eine Haltung.
 Und vielleicht ist es das, was ich gesucht habe: Bilder, die diesen Moment halten können.

Ich habe diese Serie gemacht, um genau das sichtbar zu machen:
 Was bleibt, wenn alles andere still wird.

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