Die Abendsonne schmiegt sich an den Horizont, als wolle sie mit einem letzten, goldenen Kuss den Tag verabschieden.
Über der Heikendorfer Bucht erstreckt sich ein Gemälde aus Feuer und Licht – der Himmel brennt in warmen Orange- und Gelbtönen, durchzogen von Wolken, die wie zerzauste Haarsträhnen wirken, vom Südwestwind in ungestümen Schwüngen geformt.
Die historische Dampferbrücke von Altheikendorf ragt trotzig in das Wasser hinein, ihre verwitterten Holzplanken ein stummer Zeuge längst vergangener Zeiten. Sie wartet auf Dampfer, die niemals wiederkehren werden, und trägt dennoch eine unerklärliche Würde in ihrer stillen Präsenz. Ihr dunkler Schatten spiegelt sich in der sanften Bewegung der Ostsee, die in fließendem Gold und Kupfer glitzert – ein stiller Tanz, harmonisch und unaufdringlich.
Im Vordergrund liegt eine Steinbuhne gleich einer schwere Bastion. Die Steine, geformt von Zeit und Gezeiten, ruhen in stillem Einverständnis mit den Wellen, die sich zärtlich an sie schmiegen.
Am Horizont zeichnet sich die Silhouette von Kiel ab, ein ruhiger Kontrast zu der wilden Schönheit des Himmels darüber. Alles scheint für einen Moment in perfekter Balance – die unruhigen Wolken, das ruhige Wasser und die erhabene Brücke, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet. Ein Augenblick der Stille und Magie, eingefangen in der weichen Umarmung des Lichts.