Die Ostsee atmet schwer an diesem Tag in Hohenfelde. Der Sturm peitscht die Wellen, die in unaufhörlichem Rhythmus gegen das steinige Ufer branden. Gischt tanzt wie ein flüchtiger Schleier über dem Wasser, nur um sich im nächsten Moment wieder aufzulösen.
Ein Meer aus Grau überzieht den Himmel, doch hin und wieder reißen die Wolken auf, als wolle die Sonne ihren warmen Atem durch die Kühle des Tages schicken.
Die Steine, glatt und bunt, ruhen reglos am Strand und lassen die ungestüme Berührung des Meeres über sich ergehen. Jeder einzelne immerdar Zeuge eines uralten Dialogs zwischen Wasser und Erde. Sie glänzen wie Perlen, getränkt von der Feuchte des stürmischen Tages.
Die Wellen, von der Ferne herangetrieben, schwellen auf, werden zu wütenden Bergen, die im letzten Augenblick brechen und zu Boden fallen. Der Sturm, unsichtbar und doch spürbar, spricht durch das Tosen, pfeift durch die Luft und erfüllt die Szenerie mit seiner urwüchsigen Kraft.
Einen Augenblick küsst ein Hauch von Sonnenlicht die Kronen der Wellen, und die Natur erwacht zu einem kurzen Tanz aus Licht und Schatten. Leben, wild und ungezähmt, rauscht durch die Brandung – ein Impuls in der Ewigkeit, der den Atem des Meeres sichtbar macht.