Über der Kieler Förde spannt sich ein dramatischer Himmel: schwere, tiefgraue Sturmwolken türmen sich wie monumentale Gebirge am Horizont, durchzogen von letzten goldenen Schein der untergehenden Sonne. In diesem flüchtigen Moment zwischen Licht und Dunkelheit liegt eine eigentümliche Ruhe über dem Kieler Hafen – als halte selbst der Wind den Atem an.
Die große Schwedenfähre liegt fest vertäut am Skandinavienkai, still und friedlich wie ein träumender Riese vor der Reise. Ihr heller Rumpf leuchtet noch schwach im Restlicht, das sich auf der bewegten Wasseroberfläche spiegelt. Davor ruhen der Hafenschlepper an der Bahnhofsbrücke – klein im Vergleich, doch von ruhiger Kraft.
Der Himmel zeigt sich in Bewegung, das Licht schwindet. Und doch: Nichts rührt sich. Die See ist noch ruhig, als wüsste sie, was kommen mag. Dieses Bild zeigt keinen Sturm – sondern den Atem davor. Es erzählt von Erwartung und von Kraft, die sich sammelt.
Ein Augenblick, festgehalten zwischen Licht und Sturm – zwischen Festmachen und Aufbruch.