Im Zentrum des Vigelandparks erhebt sich der monumentale Brunnen wie ein stilles Herz, aus dem das Leben in alle Richtungen strömt. Sechs Männerfiguren stemmen eine gewaltige Wasserschale empor, aus der sich ein Vorhang aus Wasser ergießt. Die Figuren, die verschiedene Lebensalter repräsentieren, symbolisieren die Last und den Kreislauf des menschlichen Daseins.
Dieser Ausschnitt aus der Szene wirkt wie ein flüchtiger Blick auf diesen Lebenszyklus – dunkle Silhouetten und wildes, im Lichte wirbelndes Wasser.
Ein stummer Moment im Strom der Zeit, eingefroren in Bronze und Bewegung.
Tropfen tanzen im Licht wie funkelnde Splitter der Erinnerung, während das Wasser in feinen Schleiern niedergeht – flüchtig wie Gedanken, die kommen und vergehen.
Die Gestalten tragen nicht nur die Schale, sondern auch die Bürde des Lebens – gebeugt, standhaft, vereint. Ihre Muskeln spannen sich in ewiger Anstrengung, doch das Wasser entgleitet ihnen unaufhörlich – wie die Zeit den Händen. Zwischen Licht und Schatten offenbart sich ein Gleichgewicht aus Kraft und Vergänglichkeit, aus Dauer und Wandel.
Ein kurzer Blick genügt, um das Gewicht des Lebens zu spüren – und dessen fließende Leichtigkeit zugleich.
