Kristallklar erhebt sich der neue Tag über der Ostsee.
Die Seeschlösschenbrücke schiebt sich elegant ins glitzernde Wasser, an deren Ende das Teehaus ruht – weiß, leicht und fast schwebend wie ein Versprechen.
Vom wolkenlosen Himmel strömt ein zartes, goldenes Licht auf die erwachende See und lässt die Wellen in grünblauen Nuancen tanzen.
Sachte bricht die Brandung am feuchten Sand, hinterlässt schäumende Muster wie hingetupfte Gedanken.
Die Luft schmeckt nach Salz, nach Anfang, nach lebendigem Erwachen.
Keine Eile liegt in diesem Moment, nur das gleichmäßige Atmen der See und der erste, frische Wind des Tages, der kühl und belebend über das Wasser streicht.
Die Welt scheint noch im Flüsterton zu sprechen – unaufgeregt, ruhig und voller Klarheit. In dieser Stille beginnt etwas – unspektakulär, aber vollkommen. Ein neuer Sommertag, wie ein leeres Blatt, auf dem das Licht bereits die ersten Zeilen geschrieben hat.
Was bleibt, ist das Gefühl: hell, rein und frei. Und ein Blick über das Wasser, der noch lange nachwirkt – wie das kühle Prickeln der Gischt an nackten Füßen im Morgensand.