EDITION | DUOGRAFIE – Zwei Bildebenen, ein Ausdruck

Analoges Schwarzweiß-Filmkorn trifft digitale Farbe – Zeit trifft Licht

In der Duografie verschmelzen analoge Schwarzweiß-Negative mit digitalen Farbfotografien zu einem neuen, vielschichtigen Bildausdruck.
Ich kombiniere klassische Filmaufnahmen mit einer zweiten, farbigen Ebene – mal verschmelzen beide Motive, mal stehen sie in einem stillen Kontrast. Es entstehen Arbeiten, die Tiefe, Transparenz und eine leise Spannung in sich tragen.

Die sichtbaren Filmspuren – wie Kratzer, Unschärfen oder Filmkörnung – gehören für mich zum Ausdruck dieses Verfahrens: Sie zeigen Herkunft, Handwerk und ein Gespür für das Flüchtige – sie erzählen von Zeit, von Fotografie als physischem Prozess und von einem bewusst langsamen Sehen.

Gedruckt werden viele meiner Duografien auf edlem Barytpapier, das ich gerne klassisch hinter Passepartout und Glas präsentiere – eine klare, ruhige Form, die den Blick lenkt.
Besonders liebe ich aber auch den Druck auf sehr strukturarmer Künstlerleinwand, die ich nach dem Trocknen in mehreren Schichten mit einem transparenten Spezialfirnis überziehe. 
Jede dieser Arbeiten wird dadurch zu einem Unikat – mit einer verspielten, fast malerischen Oberfläche, die das Licht auf besondere Weise einfängt und den Werken eine ganz besondere Ausstrahlung verleiht.

Die Duografie ist für mich eine poetische „Technik“ der Fotografie. Zwei Wirklichkeiten, zwei Materialien, zwei Zeiten – verbunden in einer Bildkomposition.

Abendweite | Duografie, 55 x 150 cm

Abendweite | Duografie, 55 x 150 cm

Wellen branden am Strand von St. Peter-Ording. Die Sonne berührt in warmen Farben sanft ...
Abendwind | Duografie, 55 x 100 cm

Abendwind | Duografie, 55 x 100 cm

Brandung der Nordsee unter markanten Wolken bei Sonnenuntergang.
Dünenwetter | Duografie, 55 x 100 cm

Dünenwetter | Duografie, 55 x 100 cm

Dünen der Nordsee unter dunklen Wolken.
Kieler Hafen mit Schlepper und Fähre | Duografie, 55 x 90 cm

Kieler Hafen mit Schlepper und Fähre | Duografie, 55 x 90 cm

Der Schlepper Bülk und die StenaLine-Fähre im Kieler Hafen.
Sankt Peter-Ording I | Duografie, 55 x 100 cm

Sankt Peter-Ording I | Duografie, 55 x 100 cm

Pfahlbau in St. Peter-Ording im Sturm.
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Informationen zur Technik und Entwicklung

Der Begriff Duografie wurde von mir abgeleitet vom Schwarzweißdruck mit Schmuckfarbe – dem sogenannten Duplexdruck, auch bekannt als Duografik (engl. „Duograph“).

Das Wort „Duografie“ wurde im Jahr 2016 von mir als Wortmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen.
Die Technik selbst habe ich bereits in den 1990er-Jahren begonnen zu entwickeln – als künstlerische Verbindung von klassischer Schwarzweißfotografie und digitaler Farbgestaltung.

Im Zentrum steht dabei die Kombination zweier eigenständiger Bildebenen: einer analogen Schwarzweiß-Aufnahme auf Film und einer digitalen Farbfotografie. Diese können das gleiche Motiv zeigen – jedoch zu verschiedenen Zeitpunkten – oder stammen aus völlig unterschiedlichen Zusammenhängen. Durch diese Unterschiede in Zeit, Raum und Perspektive entstehen Bildkompositionen mit besonderer Tiefe, Transparenz und oft überraschender Wirkung.

Wo früher Schwarzweißfotos mit speziellen Farben manuell eingefärbt wurden, treten in der Duografie heute digital erzeugte Farbwelten in eine Symbiose mit klassischem Filmmaterial.
Die sichtbaren Filmspuren – wie Kratzer, Unschärfen oder Filmkörnung – gehören für mich ebenso dazu wie die Ränder der Negative. Sie betonen den dokumentarischen, handwerklichen Ursprung der Bilder.

Je nach Bild verwende ich immer wieder gerne die feinen Kanten eines 4×5-Inch-Großbildnegativs, die Perforation eines 35-mm-Kleinbildfilms oder auch die teils stark beschädigten Ränder jahrzehntelang überlagerter Polaroid-Sofortbildfilme aus aller Welt.
Diese Spuren sind für mich kein Makel – sondern sichtbare Geschichte. Sie machen den Prozess greifbar und jede meiner Duografien authentisch.

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