Die Nacht legt sich sanft über den Hafen, doch die Stadt bleibt wach.
Straßengeräusche vermischen sich mit dem Rufen der Möwen, während das Wasser die Farben der Stadt aufnimmt und sie in sanften Wellen weiterträgt.
Große Schlepper ruhen an den Anlegern, ihre dunklen Silhouetten fest verankert im Fluss des Geschehens. Hinter ihnen leuchtet das Hotel Atlantik, seine bläulichen Strahlen steigen wie Suchlichter in den Himmel, als wollten sie die Stadt mit der Weite des Nachthimmels verbinden.
Warmes Orange trifft auf kühles Blau, Straßenlaternen spiegeln sich in rhythmischen Mustern im Hafenbecken, während ein leises, rastloses Pulsieren durch die Szenerie zieht. Die Pseudoduografie verstärkt Kontraste, macht Licht greifbar und taucht den Moment in eine traumhafte Intensität. Kiel lebt, sein Herz schlägt in Farben und Licht.
Zur Technik
Die Pseudoduografie ist eine von mir entwickelte experimentelle Bildtechnik, die digitale Fotografie mit künstlerischer Abstraktion verbindet. Dabei separiere ich den Schwarzweiß-Kanal eines Bildes und lege den Farbkanal darüber, oft leicht versetzt oder aus einer anderen Aufnahme. So entstehen faszinierende Effekte, die die Wahrnehmung herausfordern.
Farben können aus einer anderen Tageszeit stammen oder surreal wirken, während Strukturen klar und kontrastreich bleiben.
Diese Technik ermöglicht es, Stimmungen zu verstärken und neue visuelle Erlebnisse zu schaffen. Im Gegensatz zu meiner klassischen Duografie verzichte ich auf den analogen Filmanteil, bewahre jedoch die Essenz des kreativen Experiments und schaffe eine ganz eigene, atmosphärische Bildwelt.